Tobias Pötzelsberger sitzt auf einem gestreiften Sofa, Porträtbild

Tobias Pötzelsberger: Der singende Nachrichtenmoderator im Interview

Zwischen Studio und Bühne

4 Min.

© Barnabas Wilhelm

Tobias Pötzelsberger ist ein kreativer Mensch mit einem ausgeprägten Sinn für Emotionen. Seit über 20 Jahren widmet sich der gebürtige Innviertler der Musik, experimentiert mit verschiedenen Stilrichtungen und erzählt in seinen Liedern Geschichten, die berühren. Mit dem neuen Album Prudence präsentiert der 40-Jährige sein bislang vielseitigstes Werk – eine Mischung aus feinen Melodien, überraschenden Rhythmen und ehrlichen Texten. 

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Herr Pötzelsberger, wie kam es eigentlich zur Gründung Ihrer Band? 

Tobias Pötzelsberger: Ich mache seit 25 Jahren Musik – angefangen hat alles mit einem Kurs auf der Volkshochschule, zu dem mich meine Mutter verdonnert hat (lacht). Und dann habe ich nie wieder aufgehört, Gitarre zu spielen, aber in vielen Formationen: Von Folk über Hip-Hop bis zu Blues und Rock habe ich sehr vieles gespielt. Jetzt aber fühle ich mich „angekommen“. 

Tobias Pötzeslberger im Interview mit Redakteurin Elisabeth Trauner
© Elisabeth Trauner

Wie trennen Sie den Journalisten vom Musiker – oder müssen Sie das gar nicht? 

Für mich fühlt sich das ganz anders an. Vor allem, weil ich schon viel länger Musiker bin als Journalist. Musik gehört einfach zu meinem Leben, ich kann es mir gar nicht anders vorstellen. Und da bin ich dann ganz bei mir und kann mich weiter öffnen, als es als Nachrichtenmoderator möglich ist. Im Job ist Sachlichkeit nötig, da soll es nicht zu sehr um mich gehen. 

War es für Sie eine Hürde, als Musiker auf die Bühne zu gehen, da man Sie ja als Nachrichtenmoderator kennt? 

Nein, das hilft sogar! Schließlich bin ich ja den Auftritt vor Menschen gewohnt. Aber bei Konzerten bin ich viel nervöser, denn da schütte ich mein Herzblut aus und singe über persönliche Dinge. 

Mit der Musik bin ich ganz bei mir und kann mich weiter öffnen, als es als Nachrichtenmoderator möglich ist.“

Tobias Pötzelsberger

Ist Musik für Sie Ausgleich zum Beruf ? 

Allerdings, denn die ZiB-Arbeit ist Kopfsache, oft stressig und fordernd. Bei der Musik regieren eher der Bauch und das Gefühl. Für mich fühlt es sich so an, als würden die beiden Aufgaben ganz unterschiedliche Hirnregionen ansprechen, und das ist sicher nicht schlecht (lacht)

Gibt es einen Song aus Ihrem neuen Album „Prudence“, der Ihnen besonders viel bedeutet – und warum? 

Einige – aber ganz bestimmt gehört „Carry you“ dazu, denn darin geht es um meinen Sohn und um die große, wunderschöne Aufgabe, die man als Eltern hat. 

Sie gehen zurzeit auf Österreich-Tour und spielen unter anderem auf der Seebühne in Seeham. Was bedeutet es Ihnen, in Ihrer Heimat aufzutreten? 

Das sind die schönsten Konzerte! Weil immer ein paar bekannte Gesichter und Freund:innen im Publikum sind, weil ich mich an den jeweiligen Orten auskenne und viele Erinnerungen habe. Also das ist schon sehr besonders, und einige meiner Songs drehen sich auch um das schöne Gefühl, ein gutes Zuhause zu haben. 

Gibt es 2026 Konzertpläne? 

Ja! Wir haben im Frühjahr noch einige Kon- zerte geplant, Genaueres kann ich aber noch nicht verraten. Danach gibt es eine kurze Pause, aber ich arbeite schon am nächsten Album. Das weiß noch keiner, aber ich kann’s gern verraten: Fünf Songs sind schon wieder geschrieben und aufgenommen. 

Haben Sie ein Lebensmotto? Was brauchen Sie, um sofort gute Laune zu haben? 

Ein Lebensmotto vermeide ich, aus Angst, dass ich mich eh nicht daran halte (lacht). Und für gute Laune brauche ich nur gute Musik – zum Beispiel was von Coldplay! 

MEHR ÜBER DIE AUTORIN DIESES BEITRAGS

Elisabeth Trauner
© Privat

Elisabeth Trauner ist Redakteurin bei Unser SALZBURG und mit Stift, Block und Herz immer zur Stelle, wenn Menschen spannende Geschichten zu erzählen haben. Sie hört Podcasts, braucht Krimis und True Crime-Dokus zum Einschlafen und probiert gerne neue Kochrezepte aus, die aber meistens komplett schief gehen.

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