
© Unsplash/Ayo Ogunseinde
Du weißt, wie schnell Haare wachsen, was sich gegen fettige Haare unternehmen lässt, was bei Spliss hilft und wie Locken extralange halten. Doch wie steht es um dein Wissen über pflanzliche Haarfarbe? Schließlich ist – so viel steht fest – Haarefärben ohne Chemie schonender zu Haar, Kopfhaut und Umwelt. Wer also Wert auf Nachhaltigkeit und Natürlichkeit legt, ist hier richtig.
Für wen eignet sich Pflanzenhaarfarbe?
Pflanzliche Haarfarbe verwendet keine Chemie, alle Inhaltsstoffe sind natürlichen Ursprungs. Typische Hauptbestandteile von Pflanzenfarbe sind Henna, Indigo oder Kamille. Sie färbt allerdings nicht so intensiv wie chemische Färbemittel – im Grunde wirkt die Farbe wie eine Tönung.
Graue Haare lassen sich damit schlechter abdecken: Pflanzenhaarfarbe färbt sie nur an und lässt das Weiß weniger stark hervorstechen (wie du vielleicht weißt, gibt es gar keine grauen Haare, sondern: Es scheint nur so, weil das Haar zum Teil noch voll pigmentiert ist mit der Naturhaarfarbe, an anderen Stellen aber nicht mehr – dort ist das Haar weiß.).

Für Allergiker:innen bietet sie eine schonende Alternative. Für alle, die keine Chemie an die Haare lassen wollen und nur wenige Nuancen aufhellen oder nachdunkeln möchten, sind Pflanzenfarben prima geeignet.
Beachte aber: Besonders bei blondem Haar färbt eine pflanzliche Farbe die Haare kaum heller. Hauptsächlich zaubert eine Pflanzenfarbe mehr Glanz ins blonde Haar. Auch wichtig zu wissen: Bei den Haarfarben ohne Chemie gibt es weniger Farbauswahl als bei chemischen Färbemitteln. Plus: Bei der Haarwäsche wäscht sich die Farbe schneller raus. Ein kühles Blau oder ein knalliges Violett sind nur mit chemischer Farbe möglich. Und wie gesagt, Blondieren geht ohne Chemie nicht.
Wie lange hält pflanzliche Haarfarbe?
Weil Pflanzenfarbe die Haarstruktur nicht aufbricht, sondern sich um die Haare legt, hält sie nicht so lange wie eine chemische Coloration. Im Schnitt wäscht sich die naturbasierte Variante nach etwa 15 bis 25 Haarwäschen aus. Beim Auftragen ist die Farbe ein wenig mühsam, da das Pulver, gemischt mit heißem Wasser, eine dicke Paste ergibt. Für das Einwirken musst du dir eine gute Stunde Zeit nehmen.
Achte beim Kauf darauf, dass wirklich keine Chemie in der Farbe ist. Ökotest Deutschland warnt: „Es gibt Haarfarben im Handel, die für Verbraucherinnen und Verbraucher aufgrund ihrer Aufmachung rein pflanzlich daherkommen, es allerdings nicht sind. Das ist beispielsweise bei Produkten der Fall, die aromatische Amine beinhalten.“
Ein Hinweis, an dem du erkennst, dass es sich wirklich um reine Pflanzenfarbe handelt: Sie ist pulvrig und muss nur mit warmem Wasser gemischt werden – ohne andere Zusatzstoffe.
Der Klassiker unter pflanzlichen Haarfarben: Henna
Henna ist die wohl bekannteste pflanzliche Haarfarbe. Sie wird aus den Blättern des Hennastrauchs gewonnen und pflegt das Haar zusätzlich zur färbenden Wirkung. Hennafarbe gibt es vor allem in Rot-, Braun- und Schwarztönen.
Wer seine Haare mit Henna färben möchte, sollte beachten, dass die Farbe einigermaßen gut deckt und sich nicht so schnell wieder rauswäscht. Das Farbergebnis hängt von deiner individuellen Haarfarbe ab und kann stark variieren.
Ansonsten ist das Färben mit Henna recht unkompliziert: Das Pulver wird nur mit heißem Wasser gemischt, etwas stehen gelassen für eine intensive Farbwirkung und dann mit Handschuhen im Haar verteilt (Henna färbt nicht nur die Haare, sondern auch die Haut!). Die Haare dann in ein Handtuch wickeln und die Farbe für eine intensive Farbwirkung mindestens zwei Stunden einwirken lassen.