Licht Designerin Birgit Sargant vor einer schwarzen Leinwand präsentiert einer Ihrer neuen Leuchten

Birgit Sargant

Lichtspiele der Natur: Einzigartig und handgefertigt

4 Min.

© Frederick Sams | sams-foto.com

Nach dem Motto der italienisch-österreichischen Künstlerin Mariella Scherling „Umgib dich mit Schönem“ kreiert ihre einstige Assistentin Birgit Sargant einzigartige Leuchten. In Handarbeit fertigt sie individuelle Lieblingsstücke für daheim, das Office, für Boutiquen und Cafés, für drinnen wie draussen – kurzum für ein edles Schimmern, Scheinen und Leuchten.

Frau Sargant, Ihr Herz schlägt für Leuchten, die Sie auch in ungewöhnlicher Umgebung inszenieren. Meine Leuchtschirme sind handgefertigte Einzelstücke, bei denen ich besondere Materialien verwende. Ich könnte sie zwar effizienter herstellen, aber ich möchte das nicht. Ich kreiere Lichtobjekte gemeinsam mit den Kunden oder inszeniere sie in der Natur, wie etwa am Bödele, wo ich eine Leuchte durch den Schnee kugeln ließ. Für das Figurentheaterfestival Homunculus hat ein überdimensionales Leuchtobjekt mehrere Wochen am Hohenemser Kirchplatz für Licht gesorgt – und Regen sowie Hagel überstanden. Private Terrassenleuchten beleuchten im Freien sanft den Gartenteich. 

Warum haben Sie sich explizit für Handarbeit entschieden? Mir ging es in den vergangenen zehn Jahren darum, Gelassenheit zu lernen und meine Leidenschaft durch die Leuchten auszudrücken. Für mich liegt deren Wert in der Handarbeit. Man könnte zwar Papier- und Kartonteile stanzen oder im Akkord schneiden lassen, aber ich gebe jeder einzelnen handgefertigten Lampe lieber meinen Spirit mit. Das macht sie einzigartig und unverwechselbar. Ich glaube, dass jede von mir gefertigte Lampe etwas Besonderes ist, weil ich meine Energie und Kraft in sie hineinstecke. 

Wie passen sich die Leuchten verschiedenen Stilrichtungen und Räumen an? Licht erzeugt Stimmung und erfreut Herz, Auge und Gemüt. Meine individuell gefertigten Stücke passen sowohl in moderne Architektenhäuser als auch in alte Bauernhäuser oder kuschelige Kleinwohnungen. Meine Leuchten können auch im Außenbereich verwendet werden, dann inszenieren sie sanft den Gartenteich oder die Terrasse. Sie können auf Metallständer gesetzt oder gehängt werden und sind mit LED-Lampen ausgestattet. Ich fertige unterschiedliche Größen und jeder Schirm kann als Hänge- oder Standvariante gestaltet werden.

Neben Ihrer Leidenschaft für Leuchten sind Sie auch noch in anderen Bereichen tätig. Ich komme ursprünglich aus dem Sozialbereich, bin seit fünf Jahren im  Gemeindeverband im Bereich Abfall und Umwelt tätig und lebe mit meiner Tochter in Dornbirn. Ich versuche seit über zehn Jahren alles, das in meinem Leben wichtig ist, kreativ zu verbinden und mit meinen Leuchten und Objekten auszudrücken. Mich fasziniert die Idee, dass die einzelnen Teile immer wieder neu angeordnet und verändert werden können, sodass neue Formen entstehen. Auch mit dem Spiel von Größe und Material bekommt das Werkstück einen neuen Ausdruck. Meine Werkstatt befindet sich gerade im Umbau – bis zur Fertigstellung können Interessenten meine Leuchten auf meiner Website, auf Instagram und Facebook anschauen oder mich kontaktieren. 

„Spannung und Flexibilität verbinden sich in meiner Kunst ebenso wie in meinem Leben. Im kreativen Prozess vergesse ich Zeit und Raum.“

Birgit Sargant

Wie sind Sie darauf gekommen, Ihre Objekte in dieser besonderen Stecktechnik herzustellen? Inspiriert hat mich ein Straßenkünstler auf Mallorca, der Leuchten aus Kopierpapier mit Glühbirnen an Touristen verkauft hat. Ich habe diese Technik Jahre später aufgegriffen und mit unterschiedlichen Materialien neu interpretiert – die erste Lampe ist aus extra angefertigten Stickereilochkarten entstanden. Bis heute experimentiere ich sehr gerne und arbeite nicht nur mit Papier, sondern auch mit Holzfurnier, Textilien, Buchseiten und Notenblättern, die ich in Lampen verwandle.

Wie wählen Sie die Materialien für die Leuchten aus und welche Rolle spielen umweltfreundliche Komponenten dabei? Das Material muss biegsam und zugleich stabil sein. Ich verwende generell möglichst umweltfreundliche Komponenten.  Je nach Kundenwunsch entstehen stilvolle Hochzeitsleuchten, besondere Kinderzimmerlichter oder Kunstwerke für das Wohnzimmer. Manche Kunden bringen mir sogar ihre Lieblingsbücher, die ich dann zu ihrer ganz persönlichen Leseleuchte umarbeite. Aktuell befinde ich mich in der Testphase mit Eschenholzfurnier und vielleicht gibt es schon bald eine neue Leuchte, die die Kraft des Waldes mit meiner Energie vereint. 

Besteht mittlerweile eine österreichweite Nachfrage? Ja, seit einem kurzen TV-Beitrag vor Weihnachten sind vor allem Furnierleuchten sehr begehrt – allerdings sind die sichere Verpackung und der Transport schwer zu bewerkstelligen. Leichter zu versenden sind meine Accessoires: ovale und runde Objekte aus buntem oder bedrucktem Papier, die in stilvollen Boxen versendet werden. Diese können als edle Verpackung für besondere Geschenke wie Schokolade und Schmuck oder als Hängeobjekte das ganze Jahr über verwendet werden. 

Text von Andrea Fritz-Pinggera

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