Szene aus Maxton Hall: Lydia, Ruby, Lin und Ember umarmen sich

„Maxton Hall“-Stars Harriet Herbig-Matten und Runa Greiner im Talk

Schwesterherzen

7 Min.

© Prime Video

Harriet Herbig-Matten und Runa Greiner sind als Schwestern im Prime-Video-Hit „Maxton Hall“ zu sehen. Mit uns sprachen die Schauspielerinnen über Girlhood, Red Flags und die Verantwortung, die mit Ruhm einhergeht.

Autorin Mona Kasten veröffentlichte 2018 das erste Buch ihrer „Save“-Trilogie – eine Coming-of-Age-Geschichte, die schon bald die Herzen internationaler Enemies-to-Lovers-Fans erobern sollte. 2024 folgte die Serienverfilmung namens „Maxton Hall“ auf Prime Video, und sowohl die Buchvorlage als auch die Serie gelten seitdem als enormer Erfolg. Die Serie wird sogar als erfolgreichste deutsche Prime-Video-Produktion gehandelt. Kurz zusammengefasst dreht sich darin alles um James Beaufort (Damian Hardung), einen reichen Schüler an der britischen Eliteschule Maxton Hall, und Ruby Bell (Harriet Herbig-Matten), eine Stipendiatin an dieser Schule, die sich eigentlich nur auf ihre Noten und Karriere konzentrieren möchte – bis sich die Wege der beiden kreuzen.

Neben der Liebesgeschichte, Romantik und selbstverständlich einer Menge Drama finden in der im November erschienenen zweiten Staffel (basierend auf Kastens Buch „Save You“) noch mehr Handlungen Platz: Freundschaften, Zusammenhalt und Trauerbewältigung. Der Hype um die neuen Folgen war bereits im Vorfeld riesig, bei der Premiere in Berlin warteten nicht nur Tausende geladene Fans, Creator:innen und Medien darauf, wie es weitergeht, auch zahlreiche Fans warteten bei der Location, um einen kurzen Blick auf den Cast zu erhaschen und mit etwas Glück sogar ein Foto oder Autogramm zu ergattern. Kreischend wurden die Hauptdarsteller:innen Damian Hardung und Harriet Herbig-Matten sowie die anderen Cast-Mitglieder, unter anderem Runa Greiner, Darstellerin von Rubys Schwester, und Andrea Guo, Darstellerin von Lin Wang, im Berliner Tempodrom erwartet. Ein unfassbares Gefühl, wie uns Harriet und Runa im Gespräch vor der Premiere im Interview verrieten: „Ich glaube, wir haben alle nicht erwartet, dass das in dem Ausmaß passiert“, so Harriet.

Wer würde eher? Maxton-Hall-Edition

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Harriet Herbig-Matten und Runa Greiner im Interview

Wie erlebt ihr den Hype rund um Maxton Hall?

Harriet: Ich kann es jetzt noch gar nicht beurteilen, was das mit mir gemacht hat. Ich glaube, ich brauche mehr Abstand zu dem Projekt und ein paar Jahre oder Monate, um wirklich zu sagen, was sich bei mir innerlich getan hat. Aber es ist ein Geschenk und unfassbar, dass es passiert ist. Ich bin sehr dankbar dafür.

Runa: Es ist auch ein großes Privileg, weil sich für uns alle Türen geöffnet haben – auf unterschiedliche Art und Weise. Wenn man das beobachtet, wer sich in welche Richtung entwickelt und wer welche Chancen bekommt, dann passen die Chancen zu jedem einzelnen individuell so supergut, und das ist ja auch durch diese große Aufmerksamkeit, die dieses Projekt bekommen hat, entstanden. Natürlich hat es etwas mit mir selbst gemacht und auch den Alltag verändert – öfter erkannt zu werden, eine Verantwortung zu haben, was man zum Beispiel auf Social Media teilt oder wie man an bestimmte Themen rangeht. Das schafft ein großes Bewusstsein und zugleich auch eine große Dankbarkeit für das, was man hat.

Was dürfen wir uns von Ember erwarten?

Runa: Wir lernen Ember ein bisschen anders kennen, vielschichtiger. Wir sehen mehr Emotionen von ihr, auch mal außerhalb der Familie, außerhalb dieses Zuhauses. Ember ist sowieso ein grundsätzlich sehr empathischer und fürsorglicher Mensch und zeigt das natürlich in der Familie, in ihren Freundschaften und auch mit ihrer Schwester sehr stark. In der zweiten Staffel lernt sie, ein bisschen mehr zu sich selbst zu stehen. Sie fordert mehr ein und äußert ihre Wünsche klarer, um sich selbst ein bisschen mehr treu zu bleiben.

Girlhood und Sisterhood sind ein ganz großes Thema. Was bedeutet euch das persönlich?

Harriet: Das ist so schön. Es ist ein großes Geschenk, dass ich mit meinen engsten Freund:innen arbeiten darf. Ich habe die Zeit immer genossen mit euch, und es ist so ein schöner Vibe gewesen. Wie du auch immer sagst (sieht zu Runa, Anm.), es ist nicht schwer, Schwestern zu spielen, weil es sich im echten Leben auch so anfühlt, und wir uns so unterstützen. Wir sind alle gemeinsam eine Gruppe, die sich füreinander stark macht, und das, glaube ich, findet man so nicht so schnell noch einmal. Deswegen war ich sehr dankbar, dass da jetzt in der zweiten Staffel mehr drauf eingegangen wurde.

Runa: Ja, und es ist toll, starke Frauen zu sehen, die sich unterstützen. Uns ist ja, auch durch das Patriarchat und diese Männerwelt, in der wir seit Jahrhunderten leben, oft Stutenbissigkeit beigebracht worden. Dass es nur eine oben geben kann oder man immer in einem Konkurrenzkampf miteinander steht. Für uns alle war es so wichtig, in der zweiten Staffel diese Frauenfreundschaften zu erzählen, dass sich alle bedingungslos gegenseitig unterstützen. Natürlich ist auch da Raum für Fehler und Entwicklungen, das macht sie menschlich. Wir zeigen, dass man miteinander, nebeneinander existieren kann, und wenn man sich zusammenschließt und ein Band knüpft, dann ist man sehr, sehr stark, und dann kann man viel damit erreichen.

Ein anderes wichtiges Thema ist viel Drama, vor allem bei Ruby und James. Wenn Ruby eure Freundin wäre, was würdet ihr raten?

Harriet: Lauf! (Lacht.)
Runa (nickt und lacht): Respektiere dich selbst. Lass dir nicht alles gefallen. Setz Grenzen. Kenn deinen Wert.
Harriet: Und geh deinem Ziel und deinem Traum nach und mach das nicht abhängig von ihm. Und lass ihn heilen. Wenn er zurückkommt und es ihm wert ist, sich zu ändern, dann soll es so sein. Und wenn nicht, dann nicht.
Runa: Actions speak louder than words. Ich glaube, wenn Ruby unsere Freundin wäre und Liebeskummer hätte … die würde bei uns ankommen, und wir würden wahrscheinlich erst mal kurz zusammen heulen, und dann würden wir eh nur noch drüber lachen (lacht). Also wenn ich jetzt so über uns und Liebeskummer nachdenke, dann ist das kein Weltuntergang. Jeder Mensch kann mal Liebeskummer haben. Und dass man sich trennt, ist immer eine Möglichkeit in Beziehungen. Das ist halt so. Das heißt aber nicht, dass deine ganze Welt untergehen muss – wenn du die andere Person nicht zum Zentrum deiner Welt machst, sondern wenn sie ein Teil deiner Welt ist, dann geht so nur ein Teil, und vielleicht kann ein neuer herkommen.

Wie spicy wird die zweite Staffel?

Harriet: Ich weiß gar nicht, ob die neue Staffel spicier ist? Ja, doch, schon. Die zweite Staffel ist sehr viel erwachsener als die erste. Ich finde, in der ersten Staffel sind wir sehr jung und eben „enemies to lovers“. Die zweite Staffel ist sehr viel reifer, sehr viel ernster, und dadurch kommt dann vielleicht auch einfach mehr Spice rein.

Waren bei dem Dreh der intimen Szenen Intimitätskoordinator:innen vor Ort?

Runa: Das ist ein Muss. Es sollte selbstverständlich sein, dass es eine Koordination gibt, sobald intime Szenen an einem Set stattfinden.
Harriet: Ja, auf jeden Fall. Wir hatten die Koordination auch in der ersten Staffel. Es ist eigentlich wie eine Tanzchoreo, die man lernt. Es ist super technisch. Wenn man sich noch nicht kennt, macht man viel mit Händen, nicht mit dem Gesicht, es kommt gar nicht zu Küssen. Man arbeitet viel mit Annäherungsmethoden. Damian (Hardung, Darsteller von James, Anm.) und ich haben nicht nur bei intimen, sondern auch bei traumatischen Szenen Übungen gemacht, um in die Szenen und Emotionen zu gehen. Das sind Tools, die man bekommt, die sehr hilfreich sind.

Runa: Es ist aber auch wichtig, vor jeder dieser intimen oder emotionalen Szenen Zonen abzuchecken, weil sich das jeden Tag verändern kann – das kann bei der Probe etwas anderes gewesen sein als beim Dreh selbst. Das kann auch bei der ersten Szene etwas anderes sein als bei der zweiten Szene. Dann stellt man sich seinem Spielpartner oder -partnerin gegenüber und zeigt an: Das sind für mich grüne Zonen, da kannst du mich berühren, das ist für mich gelb, wenn es nicht sein muss, dann bin ich froh darüber, und rot geht gar nicht. Bei mir persönlich geht es auch immer darum, wie doll man mich berührt, weil ich unfassbar kitzelig bin. Das ist in manchen Szenen einfach nicht so praktisch. Da ist alles abgesprochen, damit sich jede:r wohlfühlt und jede:r sicher ist in diesen Situationen.

Gab es einen Moment beim Dreh, der euch emotional besonders berührt hat?

Harriet: Es verschwimmt alles ein bisschen (grinst). Aber ich erinnere mich immer an meinen Geburtstag, den haben wir jedes Jahr mit dem Team verbracht. Letztes Jahr kamen auch meine Eltern dazu. Wir haben damals diese Pyjamaparty zwischen den Girls gedreht, und es war richtig, richtig schön, so meinen Geburtstag zu feiern.

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